Geschichte


Die Geschichte der Feministischen Theologie hat an den Kirchlichen Hochschulen Bethel und Wuppertal eine lange Tradition. Das Institut für Feministische Theologie, Theologische Geschlechterforschung und soziale Vielfalt steht und versteht sich in dieser Tradition.

1974

Feministisch interessierte Studentinnen initiierten die Gründung einer Frauengruppe an der KiHo Bethel im Rahmen eines feministisch-theologischen Seminars initiiert von den Studentinnen Barbara Wilhelmi und Magda Müller.

Seit 1984/85

Feministisch interessierte Studentinnen initiierten die Einrichtung eines Frauenreferats an der KiHo Wuppertal: 1997: Berufung der Frauenbeauftragten in der Satzung der KiHo festgelegt / 2007: Gleichstellungsbeauftragte. Das Frauenreferat, die Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten haben die Institutionalisierung Feministischer Theologie an der KiHo maßgeblich vorangetrieben.

1988                

Ökumenische Dekade „Kirchen in Solidarität mit den Frauen“, Ziel: „den wesentlichen Beitrag der Frauen in Kirche und Gemeinde anzuerkennen… durch Mitgestaltung der Theologie und des geistlichen Lebens.“

Seit 1988

Lehraufträge an der KiHo Wuppertal zu Feministischer Theologie

1989 

EKD-Synode in Bad Krozingen bemängelt, dass es bisher keine Lehrstühle für theologische Frauenforschung an theologischen Fakultäten und kirchlichen Hochschulen bestehen… Wesentliche Beiträge zur theologischen Frauenforschung kommen bis heute aus den USA und den Niederlanden.“ 
Empfehlung an die Landeskirchen: „dafür Sorge zu tragen, dass die theologische Frauenforschung in den Aus- und Fortbildungsstätten (Fachhochschulen, Kirchlichen Hochschulen, Predigerseminaren, Akademien, Zentren für Erwachsenenbildung) in den Ämtern, Werken und kirchlichen Einrichtungen (Diakonie) einen angemessenen Platz erhält.“

1991

Landessynode der EKiR. Beschluss: „… Feministische Theologiemit theologischer Frauenforschung in die Aus- und Fortbildungsstätten der EkiR zu integrieren.“

1993

Synodenbeschlüsse der Evangelischen Kirche von Westfalen

1994

SparmaßnahmenStreichung der Lehraufträge an der KiHo zu Feministischer Theologie. Prof. Dr. Christine Reents, Dr. Ilka Werner initiieren Spendenkampagne, um den feministischen Lehrauftrag bis 1999 aufrecht erhalten zu können.vKampagne war öffentlichkeitswirksam: LKA stellte ab 1999 Geld für den Lehrauftrag in den Haushalt ein.

1997

Berufung einer Frauenbeauftragten in der Satzung der KiHo Wuppertal festgelegt

Seit 1998 

An der Kirchlichen Hochschule Bethel hat eine westfälische Pfarrerin im Entsendungsdienst eine befristete 2/3-Stelle als wissenschaftliche Assistentin zur Lehre Feministischer Theologie inne: Dr. Britta Jüngst, 2001: Dr. Ulrike Eichler übernimmt die Assistenz, die von 2009 bis 2014 am Institut für Systematische Theologie der Ruhr-Universität Bochum angesiedelt war.

1999 

mehrere Ausschüsse sprachen sich dafür aus, einen zu dieser Zeit unbesetzten Lehrstuhl für Praktische Theologie/Religionspädagogik mit dem ausgewiesenen Schwerpunkt Feministische Theologie/Theologische Frauenforschung auszuschreiben. Es kam schließlich zu einem Kompromiss: der Lehrstuhl für Praktische Theologie wurde zu 50% besetzt, die restlichen Mittel reichten für eine C1-Dozentur für Feministische Theologie/Theologische Frauenforschung

2002 

Einrichtung der C1-Dozentur für Feministische Theologie/Theologische Frauenforschung als Habilitationsstelle, befristet auf sechs Jahre: besetzt mit: Dr. Christine Globig bis 2009 (Systematische Theologie)
Zusätzlich wird ein Lehrauftrag für Feministische Theologie institutionalisiert.

2003 

Kenntnis feministisch-theologischer Fragestellungen ist für das Erste Theologische und seit 2005 auch für das Zweite Theologische Examen in der EkiR prüfungsrelevant. 

2007

Fusion zur Kirchlichen Hochschule Wuppertal/Bethel. In der aktuellen Studienordnung des Theologiestudiums ist festgelegt, dass alle Theologiestudierenden im Grund- und Hauptstudium jeweils eine Lehrveranstaltung im Bereich Feministische Theologie besuchen müssen. 

2009

Umwandlung der C1-Dozentur für Feministische Theologie/Theologische Frauenforschung in eine auf sechs Jahre befristete W1-JuniorprofessurProf. Dr. Heike Walz (Missions- und Religionswissenschaften) bis 2016. 

2016

W1-Professur auf 7 Jahre befristet für Feministische Theologie/ Theologische Geschlechterforschung und Neues Testament. Wise 2016/17-SoSe 2020: Prof. Dr. Claudia Janssen.

2020

Streichung der W1-Professur und Einrichtung einer W3-Professur für Neues Testament und Theologische Geschlechterforschung (NT: 6 SWS: Theolog. Geschlechterforschung: 3 SWS). Seit dem Wise 2020/21: Prof. Dr. Claudia Janssen.

2021

Gründung eines Instituts für Feministische Theologie, Theologische Geschlechterforschung und soziale Vielfalt. 
1. Juni: Einrichtung einer Assistentur (50%) als Qualifikationsstelle im Bereich Theologische Geschlechterforschung. Besetzung mit Marie Hecke.

2.2.2022 

offizielle Einweihung des Instituts für Feministische Theologie, Theologische Geschlechterforschung und soziale Vielfalt.

Quellen:

Mieke Korenhof / Christine Globig, Wuppertal, in: Feministische Theologie. Initiativen, Kirchen, Universitäten – eine Erfolgsgeschichte, Matthiae, Gisela / Jost, Renate / Janssen, Claudia / Mehlhorn, Annette / Röckemann, Antje (Hg.), Gütersloh 2008, 261-263.

Christine Kötz / Heike Walz, Geschichte der Feministischen Theologie an der Kirchlichen Hochschule Wuppertal/Bethel.