Queer


Ursprünglich bedeutete queer so viel wie ’schräg‘ oder ’seltsam‘ und diente als abwertende Fremdbezeichnung der heteronormativen Mehrheitsgesellschaft für homo- und bisexuelle Menschen, wurde jedoch durch selbstbewusste Aneignung von Betroffenen positiv umgedeutet.

Im englischsprachigen Raum – besonders in Großbritannien – wird queer noch heute als Schimpfwort benutzt.

Queer kann als Überbegriff für alle sexuellen Orientierungen und Geschlechtsidentitäten gelten, die nicht der gesellschaftlichen Norm von Geschlecht und Sexualität entsprechen.

Queer beschreibt aber auch eine Denkrichtung, die sich gegen Schubladendenken wehrt.

„Queer soll verstören, anstatt theoretische, methodische oder disziplinäre Sicherheiten zu schaffen. Das kann und soll sich auch auf das eigene Denken beziehen. Ihr Ziel besteht vielmehr darin, Normalitäten sowie daran geknüpfte Mechanismen und Prozesse gesellschaftlicher Normierungen und Ausschlussmechanismen sichtbar zu machen und zu kritisieren.“ (Degele 2008: 11)

Literatur:

Nina Degele, Gender/ Queer Studies. Eine Einführung, UTB 2986, Basel u.a. 2008.

Teresa de Lauretis, „Queer Theory: Lesbian and Gay Sexualities“: An Introduction, in: differences. A Journal of Feminist Cultural Studies 3 (1991), 3-18.

von Prof.’in Dr. Claudia Janssen

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