Antisemitismuskritische Theologie


Antisemitismus ist, wie Adorno es formuliert hat, das „Gerücht über die Juden“. Er richtet sich in sozialer und politischer Folge immer gegen Jüd:innen, ist aber, da er eine Projektion darstellt, unabhängig von ihrem Verhalten oder ihrer konkreten Existenz. „Der Kern von Antisemitismus ist“, so fasst es die Handreichung der BAGK+R zusammen, „die Konstruktion von vermeintlichen „Rassen“, in der Jüdinnen und Juden aufgrund ihrer realen oder vermeintlichen religiösen Überzeugungen oder ethnischen Herkunft als „die Anderen“ dargestellt werden, die wahlweise als minderwertig oder als besonders Mächtig dargestellt werden.“ Durch Theologie und Kirchengeschichte ziehen sich Antijudaismus und später Antisemitismus wie ein roter Fader und auch säkularer Antisemitismus greift auf eine jahrhundertelange Geschichte (christlicher) Judenfeindschaft zurück. 

Das Institut für feministische Theologie, Theologische Geschlechterforschung und soziale Vielfalt arbeitet mit an einer antisemitismuskritischen Theologie, so z.B. durch seine Mitarbeit am Zentrum Juden und Christen der AG Juden und Christen beim Deutschen evangelischen Kirchentag in Nürnberg oder in den Vorträgen innerhalb der Reihe „Die Bibel neu entdecken. Antisemitismuskritische Bibelauslegungung“ der Evangelischen Akademie zu Berlin:

Claudia Janssen: Der jüdische Jesus. Lk 2,41-50

Marie Hecke: „Mit Blindheit geschlagen“? Intersektionale Zugänge zu Heilungsgeschichten

Weitere spannende Vorträge der Reihe können unter folgendem Link abgerufen werden.

Das Buch „Antijudaismus im Neuen Testament? Grundlagen für die Arbeit mit biblischen Texten“ herausgegeben von Dagmar Henze, Claudia Janssen und Beate Wehn, kann unter folgendem Link abgerufen werden.