Dr. James Hal Cone


Positionelle, erfahrungsbasierte kontextuelle Theologie für starke und stärkende Schwarze Perspektiven

Karriereweg: Inspiriert von Martin Luther King zum Gestalter einer Schwarzen Befreiungstheologie in den USA

Dr. James Hal Cone war ordinierter Pfarrer der African Methodist Episcopal Church und US-amerikanischer Theologe. Geboren wurde er 1938 in Arkansas, er verstarb 2018 in New York. Er engagierte sich in Organisationen wie der American Academy of Religion und EATWOT und gründete die Society of Race, Ethnicity, and Religion. Cone zählt zu den Mitbegründern der Black Liberation Theology.

James Cone begann seine Ausbildung am Shorter College und schloss 1958 seinen Bachelor of Arts am Philander Smith College in Little Rock ab. Er erwarb seinen Bachelor of Divinity 1961 am Garrett Theological Seminary und seinen Masterabschluss 1963 an der Northwestern University, wo er auch seine Dissertation schrieb. Ab 1969 unterrichtete er am Union Theological Seminary in den USA und wurde dort 1973 Professor für systematische Theologie. Cone erhielt insgesamt 13 Ehrendoktorwürden, darunter eine des Institut Protestant de Théologie in Paris, Frankreich. Am Union Theological Seminary unterrichtete er christliche Theologie mit einem Fokus auf Black Liberation Theology sowie Befreiungstheologien aus Afrika, Asien und Lateinamerika. Zudem setzte er sich mit den europäischen und nordamerikanischen Theologien auseinander. Er entwickelte eine Theologie, die das nordamerikanische und europäische Theologietreiben kritisch analysiert und hinterfragt, beeinflusst von seiner Umgebung, seinen Erfahrungen und von historischen Persönlichkeiten wie Martin Luther King, Malcolm X und James Baldwin.

Theologische Positionen: Der Schwarze Christus als Symbol von Unrechtserfahrungen und den Widerstand dagegen

James Cones Theologie betont Erfahrungen, Emotionen und Betroffenheit, wobei die Bibel und der Befreiungskampf Schwarzer Menschen als wichtige und legitime Quellen eng miteinander verbunden sind. Die intensive Auseinandersetzung mit Macht und Gewalt, innerhalb gesellschaftlicher und alltäglicher Lebensbereiche als auch innerhalb der Theologie, sind Besonderheiten der Theologie Cones. Das Theologietreiben nach Cone bringt stets positionelle und erfahrungsbasierte Theologien hervor. Damit sind Theologien immer kontextuelle Theologien, die sich konkret an ein bestimmtes Publikum richten. Er nimmt die Perspektive Schwarzer Unterdrückter ein, reflektiert über rassistische Erfahrungen, die Schwarze gemacht haben und machen und erhebt den Anspruch, eine Theologie für Schwarze zu entwickeln. Er reflektiert über rassistische Unterdrückung und setzt diese in Bezug zum Evangelium, in dem Christus, auch als Schwarzer Christus dargestellt und im eigenen Schwarzsein verstanden, als Befreier der Unterdrückten verstanden wird. Rassismus wird dabei mit Sünde identifiziert und theologische Konzepte werden mit gesellschaftspolitischen Begriffen verknüpft. Cone zieht Parallelen zwischen der Kreuzigung und den Lynchmorden und beschreibt diese als Symbole des Todes, unschuldiger Demütigung und Terrors und geht dennoch von Gottes von Hässlichkeit in Schönheit verwandelndem Handeln aus. Nach Cone besteht die christliche Ethik darin, sich im politischen Protest gegen Unterdrückungsstrukturen zu engagieren und somit den Stimmlosen eine Stimme zu geben, die viel zu oft im Hintergrund bleiben. Seine Theologie ist in 12 Büchern und über 150 Artikeln dargelegt.

Ressourcen und Quellen

Die Informationen stammen von der Website von #theoversity, der Website des Union Theological Seminary, USA und Quinton Phillip Ceasar: James Cone. Vater der Schwarzen Befreiungstheologie, in: Rassismus Bekämpfen 1/2021.

Weitere Darstellungen und Informationen zu James Cone finden sich auf der Website von  #theoversity, der Website des Union Theological Seminary, USA und Quinton Phillip Ceasar: James Cone. Vater der Schwarzen Befreiungstheologie, in: Rassismus Bekämpfen 1/2021 oder auf unserer Webseite.

Auswahl an Literatur von James Cone

James Cone: Schwarze Theologie. Eine christliche Interpretation der Black-Power-Bewegung, München 1971 (Gesellschaft und Theologie 4). (engl. Black Theology and Black Power, 1969).

James Cone: A Black Theology of Liberation, Philadelphia 1970.

James Cone: Gott der Befreier. eine Kritik der weißen Theologie, Stuttgart/ Berlin/ Köln 1982 (Kohlhammer-Urban-Taschenbücher 656). (engl. God of the Oppressed, London 1977). James Cone: The Cross and the Lynching Tree, Maryknoll 2011.

Foto: Coolhappysteve via Wikimedia Commons (gemeinfrei)

Ein Beitrag von Luisa Kappes

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