Der Mirjamsonntag (14. Sonntag nach Trinitatis, dieses Jahr am 21. September) stellt Geschlechtergerechtigkeit in den Mittelpunkt von Gottesdienst und Spiritualität. Er geht aus den Bemühungen von feministischen Christinnen der ökumenischen Gemeinschaft hervor, die für die Überwindung von unterdrückenden Strukturen eintraten und es bis heute tun. Insbesondere ab der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts machten sie sich stark für die Mitsprache aller in Gestaltungs- und Entscheidungsprozessen in der Kirche, der Gesellschaft und der Weltgemeinschaft. Der Mirjamsonntag ruft bis heute Menschen aller Geschlechter dazu auf, die Dimension Geschlecht in den Mittelpunkt von Theologie und Glaube zu rücken. Inspiriert werden sie dabei nicht zuletzt von der Prophetin Mirjam, die Menschen jüdischer und christlicher Gerechtigkeitsbewegungen seit jeher zu Kreativität und Stärke anregt.
In einem Arbeitsheft zum Mirjamsonntag werden Texte, Lesungen, Lieder, Gebete und Auslegungsformen jedes Jahr von einem anderen Kirchenkreis der Evangelischen Kirche im Rheinland ausgearbeitet. Das diesjährige Mirjamheft wurde von der Queeren Kirche Köln erarbeitet und bietet eine queere Exegese von Hohelied 5,2-8 an sowie Grundinformationen zum Thema LGBTQIA+ und Kirche.
Tris Genoske und Tim Lahr sind die Autor:innen des Heftes. Sarah Waschke (@radicalcuteness) gestaltete beeindruckende collagenhafte Kunstwerke, die die Aussagen des Heftes weiterführen.
Das Heft steht hier zum Download bereit. Über die Superintendenturen wird es auch in Kirchenkreisen verteilt. Einzelbestellungen von Drucken sind möglich über Gender@ekir.de.
Die Mirjamhefte ab 2012 stehen in einem Archiv zum Download bereit.