Trans* ist der Überbegriff für Menschen, die sich nicht mit dem Geschlecht identifizieren, das ihnen bei der Geburt zugewiesen wurden. Entscheidend ist das geschlechtliche Selbsterleben eines Menschen, das in Spannung zu dem bei der Geburt zugewiesenen stehen kann. Eine transFrau ist eine Frau, der aufgrund ihrer äußeren Geschlechtsmerkmale das Geschlecht „männlich“ zugewiesen wurde. Ein transMann ist ein Mann, dem aufgrund seiner äußeren Geschlechtsmerkmale das Geschlecht „weiblich“ zugewiesen wurde. Als cisFrauen bzw. cisMänner werden diejenigen bezeichnet, deren geschlechtliches Selbsterleben mit dem bei der Geburt zugewiesenem Geschlecht übereinstimmt.
Der Begriff Trans*gender versteht Geschlecht nicht nur auf die Zuschreibungen „männlich“ und weiblich“ bezogen, sondern als vielfältig, als uneindeutig oder als Zwischenposition. Denn das biologische Geschlecht wird durch verschiedene Aspekte bestimmt: Chromosomen/Genetik, Keimdrüsen (Hoden, Eierstöcke), äußere Genitalien, aber auch durch neurohormonale und neuroanatomische Unterschiede (zelebrales Geschlecht / Hirngeschlecht). Diese Aspekte können sich im Laufe eines Lebens verändern. Nicht alle transgeschlechtlichen Menschen verwenden den Begriff trans*gender für sich selbst, sondern ordnen sich eindeutig einem Geschlecht zu.
Trans*Personen werden häufig diskriminiert und marginalisiert, deshalb ist es eine Aufgabe von Theologie und Kirche, Wissen über Transgeschlechtlichkeit zu vermitteln und Prozesse zu initiieren, die Geschlechtergerechtigkeit in einem umfassenden Sinn verstehen und verwirklichen. Vgl. dazu z.B. die Handreichung der Ev. Kirche in Hessen und Nassau: Zum Bilde Gottes geschaffen. Transsexualität in der Kirche
Zum Weiterlesen: Schreiber, Gerhard (Hg.), Transsexualität in Theologie und Neurowissenschaften. Ergebnisse, Kontroversen, Perspektiven, Berlin 2016.
von Prof.’in Dr. Claudia Janssen